Österreich 2023
Handlung
Basierend auf wahren Begebenheiten erzählt „Eismayer“ die Geschichte von Vizeleutnant Charles Eismayer – einem berüchtigten Ausbildner im österreichischen Bundesheer, gefürchtet für seine Härte, Disziplin und Männlichkeitskult. Doch hinter der Fassade des beinharten Soldaten verbirgt sich ein geheimer Konflikt: Eismayer ist schwul – und lebt seine Identität im Verborgenen. Als ein junger Rekrut auftaucht, gerät seine Welt ins Wanken.
WTF-Moment
Als Eismayer mitten in der Nacht allein im Kasernengelände steht, völlig aufgelöst – Uniform perfekt, Haltung starr – und dann plötzlich laut und verzweifelt sein Inneres herausbrüllt. Ein Moment der totalen Entblößung in einer Welt, die Gefühle nicht zulässt.
Bewertung
„Eismayer“ ist ein eindrucksvoller, intensiver Film über Männlichkeit, Angst, Identität und Mut zur Veränderung. Regisseur David Wagner gelingt das Kunststück, aus einer scheinbar militärisch-maskulinen Umgebung eine zutiefst menschliche, berührende Geschichte zu erzählen – ohne Kitsch, ohne Heroisierung.
Gerhard Liebmann als Eismayer liefert eine grandiose, vielschichtige Performance ab: brutal, verletzlich, voller innerer Spannungen. Auch Luka Dimić als sein Gegenpart überzeugt mit stillem Selbstbewusstsein.
Der Film ist bildsprachlich stark, dramaturgisch straff und schafft es, ein gesellschaftliches Tabuthema mit großer Klarheit und Menschlichkeit zu verhandeln.
„Eismayer“ ist unbequem, authentisch und kraftvoll – ein Film, der lange nachwirkt und zu Recht international Aufmerksamkeit bekommen hat.
