Deutschland 2020
Kurze Beschreibung:
Ein leiser, nachdenklicher Film, der sich mit familiären Konflikten, Verlust und unausgesprochenen Wahrheiten auseinandersetzt. „Da scheiden sich die Geister“ lebt von seiner Atmosphäre, seinen fein gezeichneten Figuren und einer Inszenierung, die mehr über Gesten und Blicke erzählt als über große Worte.
WTF-Moment:
Ein zunächst harmloser Dialog zwischen Vater und Sohn entwickelt sich urplötzlich zu einer emotionalen Konfrontation, bei der ein dunkles Familiengeheimnis ans Licht kommt. Der Kontrast zwischen der ruhigen Erzählweise und der intensiven Wucht dieses Moments ist ein echter Schocker – subtil, aber tiefgreifend.
Bewertung:
„Da scheiden sich die Geister“ ist kein Film, der sich anbiedert oder mit schnellen Höhepunkten punkten will. Stattdessen setzt er auf langsamen, manchmal fast zähen Aufbau, in dem jede Szene Raum zum Atmen bekommt. Das kann mitunter Geduld fordern, zahlt sich aber spätestens dann aus, wenn die darstellerischen Leistungen das emotionale Gewicht tragen. Besonders hervorzuheben ist das Ensemble, das durchweg glaubwürdig und nuanciert spielt – ohne Übertreibung, aber mit viel Seele.
Trotz kleiner Längen bleibt der Film in Erinnerung, weil er etwas wagt: Stille statt Spektakel, Tiefe statt Tempo.
